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Lebenslauf | curriculum vitae



Teil I:
Ich heiße Michael Brynntrup und bin am 7.2.1959 geboren worden. Tod des eineiigen Zwillingsbruders bei der Geburt. Meine Eltern leben im katholischen Münster/Westfalen. Bis zu meinem 17. Lebensjahr besuchte ich verschiedene Internate in der Schweiz; Abschluß Matura am staatlichen Gymnasium Paulinum in Graubünden.

1974 entdeckte ich das Talent des Bauchredens, - auch heute noch rede ich gerne Bauch. Erste Fingerübungen mit Film, erste Kurzfilme auf Normal-8. Kurzzeitig starkes Interesse an esoterischen Wissenschaften. 1976 Herpes, im gleichen Jahr begann ich Tagebuch zu schreiben. Während der September-Unruhen (Zürich 1980) Begegnung mit Helmut Käutner. Inhaftierung beim legendären Polizeikessel auf dem Pelikanplatz. Nach der Amnestie Abbruch des Philosophiestudiums und Flucht nach Italien. Lyriken in Umbrien; Versuch einer Theaterbearbeitung von Goethe's Farbenlehre; Patent für die Anwendung oxidfreier Email im Xerographie-Verfahren (München, Patentnummer 444719).


Teil II:
1982 Übersiedlung nach Berlin, journalistische Arbeiten (Die Tageszeitung). Diverse Performances und Copyart-Ausstellungen. Auf Vermittlung von Helmut Käutner Gastdozentur für Fotokopie in Pasadena/USA. Vorzeitige Rückkehr nach Deutschland aufgrund eines akuten Kieferleidens (Schapersches Syndrom). Risikoreiche Operation beim bekannten Gesichtschirurgen Prof. Dr. Pflanz. Intensivstation. Langsame Genesung in Karlsbad/Tschechei. Zurück bleibt eine naturalisierte Desensibilisierung der Unterlippe und ein leichter Sprachfehler.

1984 »Stummfilm für Gehörlose«. Gelegentliche Vortragsreisen. Für die Pfarrkirche meiner Heimatgemeinde entwarf ich 1985 einen Hochaltar aus Schrott (bissige Kritiken in kirchlichen Printmedien, 2.Preis beim BMI-Wettbewerb 'Kunst am Bau'). 1986 Austritt aus der katholischen Kirche.


Teil III:
1987 Umzug in die Manteuffelstr. 12, 1000 Berlin-Kreuzberg. Von Mitte bis Ende Mai schwere Schaffenskrise. Vernichtung des gesamten filmischen Frühwerks, darunter sämtliches Rohmaterial zur episch-kritischen Filmtrilogie über die September-Unruhen. Neubeginn mit dem Kurzfilm »Handfest - freiwillige Selbstkontrolle« (17 Min., Farbe und s/w).

In rascher Folge entstehen 2 weitere Filme und 17 Drehbuchentwürfe. 1988 erste Produktionsförderung für »Die Statik der Eselsbrücken«. »Die Statik der Eselsbrücken« (1990) wird überraschend ein Welterfolg. Auch meine einfachen Prosatexte haben hier und da ihre Liebhaber gehabt. Zur Zeit schreibe ich meine Memoiren.

Ich liebe Kängeruhs und die Farbe Türkis. »Die Statik der Eselsbrücken« ist mein letzter Film.

(MB für »DIE STATIK DER ESELSBRÜCKEN«, 29.03.90)



Lebenslauf aus »DIE STATIK DER ESELSBRÜCKEN«

curriculum vitae from »THE STATICS - Engineering Memory Bridges«

Lebenslauf aus »PLÖTZLICH UND UNERWARTET - ein Mitspielfilm«

curriculum vitae from »SUDDEN AND UNEXPECTED - A Déjà Revue«




DIE STATIK DER ESELSBRÜCKEN | THE STATICS - Engineering Memory Bridges
21 Min. | 1990 | 16mm | bw | sound [MBCFILM#32]